Die Zeit zwischen Weihnachten und Neujahr ist ja traditionell auch die Zeit der Jahresrückblicke. Aber keine Angst, hier kommt jetzt kein langer Text über die Dinge, die in diesem Jahr fotografisch gut oder auch eher suboptimal gelaufen sind. In Anlehnung an Threads in zwei Foren, in denen ich Mitglied bin (in einem davon lese ich nur noch gelegentlich mit), möchte ich hier meine 5 „besten“ Fotos des Jahres präsentieren. Ob es wirklich die besten Aufnahmen des Jahres sind, kann ich nicht mit 100%iger Sicherheit sagen. Wahrscheinlich würde ich schon morgen eine andere Auswahl treffen. Aber wie es so ist, irgendwann muss man sich entscheiden und dann zu dieser Entscheidung auch stehen. So habe ich mich dazu entschlossen die Bilder zu zeigen, die mir von den 5 liebsten Events, bei denen ich die Kamera in die Hand genommen habe, am besten gefallen haben.
Zu Beginn des Jahres war ich fotografisch recht aktiv, so dass die Mehrheit der Bilder auch in den ersten 6 Monaten entstanden sind. Gleich im Januar war ich auf Besuch bei Nikola in Prag. Ein fotografisches Zusammentreffen, das auch schon zu zwei Beiträgen hier im Blog geführt hat. In die Auswahl geschafft hat es eine Boudoir-Aufnahme im Schlafzimmer. Das Bild auszuwählen, dass ich von diesem Shooting zeigen wollte, viel mir recht schwer. Schließlich sind uns doch einige sehr gute Aufnahmen gelungen. Ich wollte aber das „Best of“ des Jahres nicht nur mit einem Modell bestücken, auch wenn dies möglich gewesen wäre.
Schon einen Monat später hatte ich wieder ein tschechisches Modell vor der Linse. Über den Besuch von Jenni bei mir hatte ich auch schon hier berichtet. Ich arbeite gern mit tschechischen Modellen zusammen. Die reizenden Modelle aus dem Nachbarland, mit denen ich bisher zusammen gearbeitet habe, zeichnen sich alle durch eine sehr professionelle und gleichzeitig unkomplizierte Art aus.
Bevor wir den Hintergrundkarton aufgehängt haben, hatten wir auch noch ein Set an meinem Spiegeltisch fotografiert. In Wahrheit ist das nur ein Spiegel, der auf meinem Esstisch liegt, aber Spiegeltisch hört sich irgendwie cooler an. Zusammen mit meinem Stoffhintergrund und einer hochfrontal platzierten Softbox ergibt das einen ganz eigenen, reizvollen Look. Gesehen habe ich solche Aufnahmen zuerst bei Andreas Puhl. Bei einem Workshop bei ihm habe ich dann gelernt, wie man das umsetzt.
Dieses Portrait bei Tageslicht ist entstanden, als mich ein weiteres meiner Lieblingsmodelle besuchte. Mit Cornelia mache ich sehr gerne Portraits. Dabei wirkt es sich positiv auf die Ergebnisse auf, dass wir beide eine ähnliche Einstellung zu Kleidung bei Portraits haben. Sie kann die Bildaussage unterstützen, es ist aber nicht störend wenn sie fehlt…
Das besondere an diesem Bild ist, dass es farbig ist. Hätte ich es wie die meisten meiner Bilder in Schwarzweiß umgewandelt, wäre die Wirkung des roten Lippenstifts verloren gegangen. Und gerade der ist hier ein Highlight.
Im vergangenen Jahr habe ich den Anteil der Schwarzweiß-Fotos auch aus der Digitalkamera deutlich erhöht. Im analogen Bereich liegt er eh schon bei fast 100%. Irgendwie empfinde ich die Farbe im Bild oft als störend, besonders wenn sie nichts oder nur wenig zur Bildwirkung beiträgt. Ich finde, man bekommt durch die Schwarzweißfotografie einen besseren Blick für den Bildaufbau, die Strukturen, die Kontraste und das Licht.
Ein weiteres Highlight des Jahres war eine Reise übers Wochenende nach Paris, wo ich mich mit Fotofreunden aus fc-Zeiten traf. Auch wenn die meisten dort nicht mehr aktiv sind, haben wir doch den Kontakt dank facebook halten können. Und so zog eine Gruppe von Schwaben (dort wohnend oder aus dem fränkischen Exil), Hessinnen, Hessen und Schweizerinnen durch die Stadt an der Seine und richtete die Objektive auf Louvre, Eiffelturm und weitere Sehenswürdigkeiten. Die koffeinhaltigen Heißgetränke in den Cafés wurden auch ausgiebig verkostet. Allerdings nicht im abgebildeten Café am Louvre.
Zum Jahresabschluss habe ich mal wieder Angelina für unser fast schon traditionelles Fotoshooting zu mir eingeladen. Schließlich haben wir es seit 2011 geschafft uns mindestens einmal im Jahr zum Fotografieren zu treffen. Eine Angewohnheit, die wir, wenn es nach mir geht, gerne noch ein Weilchen beibehalten können.
Aus diesem Shooting habe ich ein Portrait ausgewählt, bei dem ich einen neuen Lichtformer ausprobiert habe. Die faltbare Jinbei Deep Parabol Softbox 90 cm macht ein sehr angenehmes, weiches Licht. Ich finde allerdings, dass die Unterschiede zu „normalen“ 90er Oktabox nicht so groß sind, dass man unbedingt beide benötigt. Aber es soll hier ja um die Bilder und weniger um die Technik gehen. Vielleicht finde ich im neuen Jahr, wenn ich die Softbox auch mit dem Dauerlicht getestet habe, mal Gelegenheit sie ausführlicher vorzustellen.
Wenn ich mir die Fotos meiner Best-of-Auswahl so anschaue, bin ich auch ein paar Tage nach der Auswahl immer noch der Meinung 5 meiner besten Fotos des Jahres hier zu zeigen. Überraschend finde ich nur, dass alle Aufnahmen facebook-tauglich sind, obwohl ich im Verhältnis zur Gesamtzahl nicht weniger Akt fotografiert habe. Ob sich dort durch facebook und instagramm eine Verschiebung des Geschmacks bei mir zu „züchtigeren“ Bildern anbahnt? Man wird sehen, die ersten Aktshootings fürs neue Jahr sind allerdings schon geplant.