Ich weiß nicht, wie es anderen Fotografen geht, die, wie ich, das Ganze als Hobby betreiben. Aber bei mir hängen die Kreativität beim – und Motivation zum – Fotografieren stark davon ab, ob ich den Kopf frei habe. So hat mich zum Beispiel im Sommer und Herbst etwas anders stark beschäftigt, so dass ich mich kaum zum Fotografieren aufraffen konnte. Und als ich dann doch mal eine Kamera in die Hand nahm, entstanden dabei Ergebnisse, die zwar ganz nett waren, aber mich nicht wirklich überzeugen konnten. Ich war also, wie man so schön sagt, in einem kreativen Loch gefangen.
Da ich aus ähnlichen Erfahrungen weiß, nichts erzwingen zu können, habe ich einfach darauf vertraut, dass die Lust am Fotografieren von selbst wieder kommt und in der Zwischenzeit den Bearbeitungs- und Entwicklungsbacklog etwas reduziert. Als ich wieder Bilder machen, und nicht nur alte bearbeiten, wollte, habe ich zu einem bewährten Mittel gegriffen und bei Angelina aus Coburg angefragt, ob wir uns mal wieder zu einem fotografischen Meeting treffen könnten. Und wie ich es aus unserer bisherigen Zusammenarbeit gewohnt bin, haben wir auch schnell und unkompliziert einen Termin Ende November gefunden. So hat nebenbei unsere Serie seit 2011 jedes Jahr mindestens einmal zusammen der Fotografie nachzugehen auch gehalten.
Am Tag des Shootings hat uns Wettergott mit vielen dichten Wolken eine Lichtstimmung und -menge zur Verfügung präsentiert, die für Tageslichtaufnahmen nur mit ISO-Einstellungen in einem Bereich geeignet gewesen wären, in die ich den analogen Schwarzweiß-Film in der Hasselblad nicht pushen wollte. Also habe ich zu meinem Plan B gegriffen und den weißen Hintergrundkarton ausgepackt, den ich schon einmal mit Jenni erfolgreich getestet habe. Erstaunlicherweise hatte ich Angelina vorher noch nie vor einem weißen Kartonhintergrund fotografiert. Wobei das mit dem Karton hier für die Richtigkeit der Aussage wichtig ist, vor einer weißen Wand habe ich sie dann doch schon das eine oder andere Mal fotografiert.
Und so haben wir dann ohne große Umbauten, nur die Lichtformer vor dem Blitz und seine Position wurden verändert, bei minimalen Variationen des Outfits unser Shooting absolviert. Durch die langjährige Zusammenarbeit ist auch eine Vertrautheit entstanden, die es mir auch ermöglicht hat für mich neue Themen zu probieren. Dieses Mal hat mich der gute Andreas Jorns dazu inspiriert mich mal an Bodyparts in Kombination mit Blumen heranzuwagen.
Hier also die Bilder, die, weil es so gut zum klassischen weißen Hintergrund und der klassisch schönen Frau vor der Kamera passt, in klassischem Schwarzweiß daherkommen.
Alle Aufnahmen mit der Nikon D750. Die Analogen aus der Hasselblad gibt es später in einem eigenen Beitrag zu sehen.